Hightech als Strategie der Reindustrialisierung

    Reindustrialisierung mit Hightech-Unternehmen: Das Hightech Zentrum Aargau hat zusammen mit der Empa (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) und der AIHK (Aargauischen Industrie- und Handelskammer) Einblicke in neue Geschäftsmodelle und fortschrittliche Produktionsprozesse gewährt.

    (Bild: zVg) Spannende Referate, interessante Themen – gut besuchter Anlass im Hightech Zentrum Aargau.

    Rund 140 Personen – Vertreter aus Industrie, Hochschule, Wirtschaft und Politik und zwei Klassen der Kantonsschule Baden – folgten den Vorträgen der acht Referenten. Wolf Zinkl, Fachadvisor im Hightech Zentrum Aargau führte durch die Veranstaltung.

    Strukturwandel führt zur Deindustrialisierung
    Die Schweiz gehört zu den am frühesten und stärksten industrialisierten Ländern. Waren 1960 noch rund 50% aller erwerbstätigen Erwachsenen in der Industrie tätig, so sind es heute gerademal noch knapp über 20 Prozent. Dr. Eric Scheidegger, Leiter Direktion für Wirtschaftspolitik im SECO, sieht vor allem den Strukturwandel (Beispiel Uhren: von mechanisch zu digital) für die Deindustrialisierung verantwortlich. Nichtsdestotrotz seien im Laufe der Zeit aus den veränderten Strukturen erfolgreiche neue Branchen und Firmen entstanden. Sein abschliessendes Votum in Bezug auf die Reindustrialisierung: «Der Staat soll nicht bestimmen, welche neuen Technologien gefördert werden müssen, er soll gute Infrastrukturen schaffen.»

    Wichtigkeit der Industrie
    Regierungsrat Dr. Urs Hofmann, Vorsteher des Departementes Volkswirtschaft und Inneres, zeigte auf, wie wichtig die Industrie für den Aargau war und ist und wie Hightech als Strategie für die Reindustrialisierung eingesetzt werden kann. Industrie 4.0 sieht er als Chance; zumal der Aargau über eigentliche «Brutstätten» (Technopark, Hightech Zentrum) für die wirtschaftliche Zukunft verfüge. Und auch über einige «Daniel Düsentrieb».

    Nanotechnologien – nicht mehr wegzudenken
    Bei der Entwicklung von Hightech-Produkten geht es kaum mehr ohne Nanotechnologien. Wie das funktioniert, erklärte Dr. Pierangelo Gröning von der Empa.

    Dr. Andreas Zogg von der Novartis mag’s noch kleiner, seine Welt sind die Moleküle. Er machte zukünftige Trends in der chemischen Verfahrensentwicklung und Produktion transparent.

    Im Weiteren referierten Stefan Lander, Omya International AG, Philipp Gruner, Medicoat AG und Steven Hartman, General Electric (Switzerland). Sie zeigten auf, wie sie die Herausforderungen, darunter die Frankenstärke und der Druck nach neuen und innovativen Produkten, angehen.

    Das Schlusswort kam von Peter A. Gehler, Vorstandsmitglied AIHK, Leiter Pharmapark, Siegfried AG, Verwaltungsrat Hightech Zentrum: «Innovation geschieht nicht von selbst. Eine auf Innovation ausgerichtete Unternehmenskultur kann und muss aktiv geschaffen werden. Ein tragendes Netzwerk zu bilden und es vor allem KMU aus dem Aargau zur Verfügung zu stellen, zählt zu den Hauptaufgaben des Hightech Zentrums.»

    Weitere Informationen auf: www.hightechzentrum.ch/reindu

    pd

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