Wahrlich königlich begehen die historischen Schauplätze des Museum Aargau die Saison 2017. Sonderausstellungen und Aktivitäten erzählen von Kaisern, die feudal den Aargau durchreisten, von einer Königin, die geschickt ihre Macht ausübte und von Aargauer Adeligen in königlichen Diensten.
Besucherinnen und Besucher erleben in den Schlössern Lenzburg, Hallwyl, Wildegg, Habsburg, im Kloster Königsfelden, Vindonissa Museum und Legionärspfad Vindonissa, wie sich ein Leben im Dunstkreis eines Königs oder Kaisers gestaltete. Und erfahren Geschichten um Kampf, Macht und Reichtum. Wie römische und Habsburger Kaiser herrschten und Adel, Gefolge und Volk beeinflussten. Aber auch drei historische Persönlichkeiten kommen zu Wort: In einer dreiteiligen Serie teilen Kaiser Nero, Königin Agnes und König Louis XI ihre Sicht auf die Geschichte mit dem Publikum. Den Anfang macht der Römer Nero.
Die Sonderausstellung «Kampf um Neros Erbe – die Helvetier zwischen den Fronten» ist im Vindonissa Museum noch bis zum 12. November 2017 zu sehen. Nach Neros Selbstmord kämpfen im Jahr 69 n. Chr. vier Kaiser um den Thron. Dabei geraten auch die Helvetier und die in Vindonissa stationierte 21. Legion in den Sog des Bürgerkrieges. Zwischen den Fronten müssen die Helvetier sich zwischen Verrat und Treue, zwischen Leben und Tod entscheiden. Viel Geschichte und viele Geschichten ranken sich um dieses eine Jahr. Wer waren die vier Kaiser? Auf welche Seite schlugen sich die Helvetier? Wie agierte die 21. Legion?
Vindonissa-Museum: Römische Schnitzeljagd
Nehmen Sie am 19. März von 14 bis 16 Uhr im Vindonissa Museum Brugg mit Ihrer Familie an einer abwechslungsreichen Schnitzeljagd durch die Sonderausstellung «Kampf um Neros Erbe – die Helvetier zwischen den Fronten» teil. Spannende Geschichten, knifflige Suchspiele und attraktive Fundstücke warten auf die ganze Familie. Gleichzeitig erfahren grosse und kleine Besucher mehr über die turbulenten Ereignisse nach Neros Tod und deren Auswirkungen auf die Helvetier und die in Vindonissa stationierte 21. Legion.
Weitere Infos: Vindonissa Museum, Museumstrasse 1, 5200 Brugg, Tel. 056 441 21 84
Legionärspfad Vindonissa: Einzug mit echtem Streitwagen
Welche Ehre für Vindonissa, Kaiser Trajan macht auf seinem Weg nach Rom einen Abstecher auf den Legionärspfad. Unterstützen Sie die Legionäre bei der Vorbereitung dieses einmaligen Ereignisses. Das Legionslager muss auf Vordermann gebracht werden, eine Inspektion der Truppe steht an. Jede helfende Hand wird benötigt, um den Kaiser würdig zu empfangen. Besucherinnen und Besucher, welche ihre Aufgaben erfüllt haben, erhalten natürlich ein Geschenk des Kaisers, ein donativum. Der triumphale Einzug des Herrschers auf einem echten Streitwagen, gezogen von vier Pferden ist für alle Anwesenden ein unvergessliches Erlebnis! Programm des Eröffnungsfestes im Legionärspfad Vindonissa vom 2. April 2017, 10 bis 17 Uhr: Einfahrt eines echten Streitwagens mit 4 PS; Ausbildung zum Legionär; Römische Strasse errichten; Audienz beim Kaiser persönlich; Blumenkränze und Kartonschwerter basteln; Komplette Legionärsausrüstung anprobieren; 15 Uhr Einzug des Kaisers Trajan.
Wer Lust auf ein richtiges Römer-Abenteuer hat, kommt in die Römerwerkstatt Fabrica: hier wird gebastelt, gebaut und gespielt. Das gibt Hunger! Mahle das Korn in der Mühle, backe dein Brot im grossen Ofen aus Lehm oder brate eine leckere Römerwurst am Feuer. Am 9.4.2017, von 10 bis 18 Uhr, Legionärspfad Vindonissa.
Weitere Infos: Museum Aargau, Legionärspfad, 5210 Windisch, Tel. 0848 871 200
Habsburg: Stammschloss einer Weltmacht
Von der Habsburg aus blicken Sie auf ein Weltreich: Mit geschickter Heiratspolitik vergrösserten die Habsburger ihren Besitz, bis sie über ein Reich herrschten, in dem die Sonne nie unterging. 1273 begann der Aufstieg der Habsburger mit König Rudolf I., 1815 besuchte Kaiser Franz I. von Österreich den Stammsitz der Familie, um an die habsburgische Vergangenheit des Aargaus zu erinnern. Öffentliche Führung am 23.4.2017, 14 bis 15 Uhr.
Weitere Infos: Museum Aargau, Schloss Habsburg, 5245 Habsburg, Tel. 0848 871 200
Schloss Lenzburg: Erlebnisführung und Festival
Ulrich IV. von Lenzburg stand den römisch-deutschen Herrschern des 12. Jahrhunderts ganz nahe: Er begleitete König Lothar III. zur Kaiserkrönung nach Rom, mit König Konrad III. zog er in den zweiten Kreuzzug und sein Verhältnis zu Kaiser Friedrich Barbarossa mutet beinahe freundschaftlich an. Dem Lenzburger fiel die Aufgabe zu, mit Gesandten des Papstes die Kaiserkrönung Barbarossas zu verhandeln. Schliesslich vererbte Ulrich IV. die Lenzburg mit all seinem Besitz dem Kaiser. Die nächste öffentlichen Führungen gibt’s am 2.4., 14.4. und 16.4., jeweils 14 bis 15 Uhr.
Im 19. Jahrhundert war Schloss Lenzburg wahrlich königlich: Lady Mildred Jessup Bowes-Lyon, ihres Zeichens Gross-tante von Queen Elisabeth II. von England, lebte von 1893 bis 1897 auf dem Schloss. Wandeln Sie mir ihr durch ihren Sommer-Wohnsitz, spähen Sie in die Gemächer und erleben Sie den Komfort von Zentralheizung, Elektrizität und fliessend Warmwasser. Die szenische Führung «Tea Time» mit Lady Mildred kann am 17.4.2017, von 13.30 bis 14 Uhr, erlebt werden.
Vom 13. bis 18. Juni 2017 geht die Lenzburgiade über die Bühne. Das Festival verbindet das Beste aus Klassik und Folk mit hochkarätigen Künstlern von Weltruf. Programm auf www.lenzburgiade.ch.
Weitere Infos: Schloss Lenzburg, 5600 Lenzburg, Tel. 062 888 48 40
Schloss Hallwyl: Geschichten aus dem Schlossgraben
Das Wasser rund ums Schloss macht Hallwyl zu einem besonderen Ort. Im Mittelalter zum Schutz ausgehoben, schossen die Eidgenossen bei ihrer Eroberung 1415 frech drüber hinweg. Im Lauf der Jahrhunderte haben die Gräben wahre Schätze gehortet: Abfall und Überreste, die vom Leben der Familie von Hallwyl auf der Burg erzählen. Am 2.4.2017 von 14 bis 15.30 Uhr findet eine Einführung im Hof mit anschliessender Schlossbesichtigung statt.
Wilhelmina von Hallwyl, die Schlossherrin von Schloss Hallwyl im 19. und frühen 20. Jahrhundert, war eine passionierte Forscherin in Sachen Kunst und Geschichte. Ihr Forscherdrang führte sie von Stockholm bis Ägypten und in den Aargau auf Schloss Hallwyl. Dort liess ihr Tatendrang keinen Stein auf dem anderen: Das Schloss musste restauriert, der Grabenschlamm durchsiebt, und die Familiengeschichte geschrieben werden. Auf der szenischen Führung gibt sie private Einblicke in ihr Fotoalbum, wo Bilder aus aller Welt ihre Leidenschaft für Geschichte spürbar machen. Die szenische Führung durchs Schloss Hallwyl findet am 9.4., von 13.30 bis 14 Uhr statt.
Wer früher krank wurde, tat gut daran, sich selbst zu helfen. Burkhard von Hallwyls Arzneybuch leitete dazu an. Manches der vierhundert Jahre alten Rezepte entlockt heute ein Schmunzeln, doch damals ging es tatsächlich um Leben und Tod. Die Geschichte der Familie von Hallwyl hält ein paar schauderhafte Krankengeschichten bereit. Die öffentliche Führung «Heilen wie anno dazumal» findet am 14.4.2017, von 14 bis 15.30 Uhr statt. Zudem auf Schloss Hallwyl: Bogenschiessen am 5.4.2017, 13 bis 16.30 Uhr. Zigarrendrehen – altes Handwerk neu entdeckt am 9.4.2017, 14.30 bis 16.30 Uhr.
Weitere Infos: Schloss Hallwyl, 5707 Seengen, Tel. 062 767 60 10
Schloss Wildegg: Kinderleben am Hof
Wie küsst man der Dame richtig die Hand? Welche Sitten gelten am noblen Tisch? Weshalb müssen die Kinder der Familie Effinger schon früh Französisch lernen? Und warum ist Tanz ein Schulfach? Über all dies klärt die Gouvernante auf Schloss Wildegg die Schülerinnen und Schülern am 16.4.2017 von 14 bis 15 Uhr auf. Am Schluss erholen sie sich bei einem alten Spiel.
Julie von Effinger war nicht nur die Letzte ihrer Familie, sondern auch die letzte Bewohnerin von Schloss Wildegg. In jungen Jahren viel gereist und in Paris in die höhere Gesellschaft eingeführt, widmete sie sich zurück in ihrer Heimat ganz der Wohltätigkeit. Auf Schloss Wildegg, das sie kurz vor ihrem Tod der Eidgenossenschaft vermachte, erzählt sie aus ihrem Leben. Die szenische Führung findet am 17.4.2017 von 13.30 bis 14 Uhr statt.
Weitere Infos: Schloss Wildegg, Effingerweg 5, 5103 Wildegg, Tel. 062 887 12 30
Quelle: Museum Aargau
